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Nachhaltiges Freediving

Sportaktivitäten und Umweltschutz

Freitauchen mit Rücksicht auf die Umwelt

Seit Urzeiten hat Generation für Generation gegen die Natur gekämpft. Jetzt müssen wir uns plötzlich in der kurzen Zeitspanne eines einzigen Menschenalters mit einer Wendung von 180 Grad in Naturschützer verwandeln.

Jacques-Yves Cousteau

Französischer Meeresforscher und Dokumentarfilmer

Pro Jahr gelangen über 10 Millionen Tonnen Plastikabfälle in die Weltmeere. Und die bayerischen Touristen hinterlassen täglich jede Menge Müll an den heimischen Seen.
Saubere Luft und saubere Gewässer sind das A und O für unsere Zukunft und sorgen dafür, dass unser Sport mit Spaß und ohne menschengemachter Gefahren in der Natur ausgeübt werden kann. Aus Diesem Grund haben wir auf dieser Seite eine Reihe an Themen und Tipps für das "nachhaltige Freediven" gesammelt.

Umwelttipps

Plastik im Meer / Umweltverschmutzung

Plastik vermeiden

Plastik im Meer gefährdet nicht nur Tiere, sondern auch den Mensch. Aus diesem Grund sollte man, wo es nur geht, auf Plastik aus seinem Leben verbannen. Hier einige leicht umzusetzende Tipps:

  • Mehrwegverpackungen kaufen statt Einwegverpackungen
  • Stoff-Einkaufstaschen statt Plastiktüten
  • Frischware statt Fertiggerichte kaufen
  • Stoff-Brotbeutel zum Bäcker mitnehmen
  • Unterwegs und auf Reisen Mehrwegflaschen verwenden
  • Echtes Besteck statt Partybesteck und -Geschirr aus Plastik benutzen
  • Mineralwasser in Glasflaschen kaufen statt in Plastikflaschen – wenn Wasserqualität gut, dann Leitungswasser trinken
  • Eis in der Waffel statt im Plastikbecher essen
  • Eigene Coffee-To-Go-Becher mitnehmen oder bei Pfandsystemen mitmachen
  • Softdrinks-To-Go ohne Plastikdeckel und Strohhalm verwenden
  • Plastikmüll fachgerecht entsorgen
  • Plastikkonsum grundsätzlich bewusst machen und reduzieren
  • Kosmetika ohne Mikroplastik verwenden
Refill statt einweg

Refill statt einweg

Vergleichbar mit der Initiative zum Befüllen eigener Kaffeebecher, gibt es seit Herbst 2017 immer mehr Wasser-Auffüllstationen in Bayern. An allen mit dem blauen Aufkleber gekennzeichneten Orten wird kostenloses Leitungswasser zum Abfüllen angeboten. Eine Karte aller Anbieter findet man auf der Website von Refill Deutschland. 

Beach Clean Up

Beach Clean Up

Plastik und weiteren Müll sammeln

Das Projekt "Beach Clean Up" existiert bereits seit 1994. Die Müll-Sammel-Aktionen wurden zwar ursprünglich an Meeresstränden durchgeführt, können aber auch im Binnenland an Fluss- und Seeufern durchgeführt werden. Bisher haben Schulen, Wassersportschulen, Privatpersonen und Taucher "Beach Clean Up" Aktionstage durchgeführt. Grundsätzlich gilt es, ähnlich wie beim Wandern in den Bergen: Müll vermeiden, eigenen Müll immer mitnehmen und wo es nur geht, hinterlassenen Müll sammeln und entsorgen.

Umweltfreundliche Kosmetika

Umweltfreundliche Kosmetika benutzen

Viele Kosmetikartikel enthalten Mikroplastik: u.a. Duschgel und Pflegebäder, Shampoo, Conditioner, Körperpflegeprodukte, Sonnencreme, Fuß- und Handpflegeprodukte, Rasierschaum, After Shave und Deodorants. Man erkennt diese an den folgenden Inhaltsstoffen: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephtalat (PET). Hier gilt es also möglichst auf diese Inhaltsstoffe zu achten und Alternativprodukte zu kaufen. Bio-Kosmetikmarken sind ein sicherer Tipp dafür, dass ihre Produkte Mikroplastik-frei sind. Auch bei der Verpackung gibt es mittlerweile plastikfreie Alternativen, und eine Seife kommt sogar mit einer Papierverpackung aus.

Flugreisen reduzieren & kompensieren

Flugreisen reduzieren & kompensieren

Fliegen produziert Treibhausgase und CO2-Emissionen die dem Klima schaden – noch schlimmer als Flugreisen sind übrigens Kreuzfahrten. Mit der CO2-Kompensation kannst du deinen ökologischen Fußabdruck verkleinern. Und das ist gar nicht teuer. Der CO2-Ausgleich ist weder schwer noch teuer. Grundsätzlich gilt es natürlich "mit Köpfchen" Urlaub zu machen. Beim Reisen mit alternativen Verkehrsmitteln produziert man deutlich weniger CO2 und wenn man grundsätzlich an einem Ort länger bleibt, statt viele Kurzreisen zu unternehmen, reduziert man die Gesamtreisezeit und somit auch den eigenen CO2-Ausstoß. Die Menge der selber produzierten CO2-Emissionen kann ausgerechnet und durch den Einkauf von Ausgleichszertifikaten, mit denen Klimaschutzprojekte umgesetzt werden, ausgeglichen werden. Hier eine Liste von einigen Anbietern:

Recycling und Abfallreduzierung

Recycling und Abfallreduzierung

Deutschland ist durch das Duale System zum Recycling-Weltmeister geworden. Überall wird Müll umweltschonend wiederverwertet. In vielen Urlaubsländern sind die Sammelstellen aber leider noch nicht zu finden. Deshalb lohnt es sich an solchen Orten ganz besonders, Produkte mit möglichst wenig Umverpackung einzukaufen. Müll trennen und sammeln macht auch im Urlaub Sinn. Spätestens beim Einkaufen sollte man auf dem Supermarktparkplatz die passenden Container vorfinden.

Umweltfreundlich Reisen

Umweltfreundlich Reisen

Es gibt zahlreiche Tipps um die Umwelt durch das Reisen möglichst nicht unnötig zu belasten. Anbei eine Auswahl:

  • Nahe Reiseziele wählen
  • nachhaltige Verkehrsmittel benutzen: Bahn- und Busreisen, Fahrgemeinschaften bilden, keine Dieselfahrzeuge mieten
  • Flugreisen reduzieren
  • CO2 kompensieren (siehe auch "Flugreisen" weiter oben)
  • vor Ort Mietwagen meiden
  • kleine Hotels, statt Hotelketten für den Aufenthalt wählen
  • Wasser sparen (z.B. Hotelhandtücher nicht täglich wechseln)
  • Gepäckmenge beim Verreisen reduzieren (Gewicht spart CO2 – nicht nur bei Flugreisen)
Lokale und faire Ernährung

Lokale und faire Ernährung

buy local

Zuhause in Deutschland werden Bioprodukte und regionale Lebensmittel gerne eingekauft. Wir achten auch immer öfter auf Produkte aus fairer Erzeugung. Aber wie sieht das im Urlaub aus? Pauschalreisen boomen nach wie vor und sind beliebter als der Individualtourismus. Die Wirtschaft vor Ort leidet besonders darunter. Aus diesem Grund lohnt es sich, in kleinen Läden saisonale, regionale Produkte einzukaufen, in kleinen, familiengeführten Hotels einzuchecken und einheimische Restaurants zu besuchen. So lernt man mehr über die fremden Kulturen und unterstützt dabei die lokale Wirtschaft.

Nachhaltiges Neopren

Nachhaltiges Neopren

Neopren besteht aus Polychloropren/Chloropren-Kautschuk (produziert auf Erdölbasis). Noch gibt es kaum Alternativen, aber dennoch, es gibt sie – die ersten Anzüge aus Geopren. Hier wird Polychloropren nicht aus Erdöl sondern aus Kalksandstein gewonnen. Aufgrund des Abbaus und der energieintensiven Herstellung ist diese Alternative allerdings nicht wirklich nachhaltig.

Durch die Kooperation von Yulex und Patagonia gibt es seit 2016 in der Surferszene die ersten „neoprenfreien“ Anzüge aus Kautschuk auf dem Markt. Seit 2017 gibt es alternativ "NaturalPrene" von Picture-Natural-Clothing. Bis das Angebot für Taucher erweitert wird, kann es allerdings noch ein wenig dauern. Wer aktuell also einen Neoprenanzug kauft, sollte sich dessen bewusst sein, dass Neopren eines der giftigsten Stoffe überhaupt ist. Es gilt also: möglichst lange benutzen, nicht sofort ein Modell der "neuesten Kollektion" kaufen und gut pflegen, damit der Neo nicht schnell durch einen neuen ersetzt werden muss. Wenn er dennoch kaputt geht, sollte er in die gelbe Tonne entsorgt oder zum Recyceln abgegeben werden.

Folgende Projekte und Ideen gibt es jetzt schon für die Wiederverwertung von Neopren:
  • GeldKluft  aus Deutschland upcycled Neopren zu: Portemonnaies, Smartphone-Taschen, Ipad-Hüllen, Waschtaschen, Kühltaschen, Kamerataschen, Handtaschen und Schlüsselanhänger. 
  • Green Guru Gear aus Colorado verarbeitet Alt-Neos zu Laptop-Taschen
  • Die gemeinützige Organisation Resurf spendet alte Neoprenanzüge für Benachteiligte an Kinder- und Jugendorganisationen aus der ganzen Welt.
  • Neocombine in Frankreich verarbeitet Neopren zu Armbändern und Gepäckanhängern.
  • Die von Resuit gesammelten Altneos werden in afrikanischen Behindertenwerkstätten repariert und Armen zur Verfügung gestellt.
Unterwasser-Knigge für Freediver

Unterwasser-Knigge

Nichts anfassen, nichts mitnehmen: für Freitaucher gelten die gleichen Regeln wie für Scuba-Diver. Anbei 10 Tipps für nachhaltiges Leben – nicht nur unter Wasser:

  • Hinterlasse keine Spuren beim Tauchgang: bereits unsicheres Schwenken mit der Flosse oder ungeschickter Umgang mit der Kameraausrüstung kann Korallen zerstören oder Unterwasserpflanzen beschädigen. Verbessere deshalb deine Fähigkeiten beim regelmäßigen Training, um den Kontakt mit der Umgebung beim Tauchen zu vermeiden.
  • Sei ein Vorbild: Du solltest ein gutes Beispiel für andere sein, wenn du mit der Umwelt interagierst – sowohl unter Wasser als auch an Land.
  • Nehme von deinem Tauchgang nur Erlebnisse oder Fotos mit: Wenn du eine Koralle, eine Muschel oder ein Tier mitnimmst, kannst du das empfindliche Gleichgewicht der Unterwasselwelt zerstören.
  • Schütze die Meeresarten: Respektiere das Unterwasserleben und befolge lokale Gesetze und Vorschriften.
  • Entferne und melde bei jedem Tauchgang, was nicht unter Wasser gehört: Siehe auch "Beach Clean Up" weiter oben.
  • Entscheide dich für nachhaltiges Seafood: Durch Überfischung drohen uns bald leere Meere. Besorge dir am besten einen Fisch-Einkaufsratgeber und achte beim Einkauf auf unbedenklich gezüchtete Fischsorten.
  • Ergreife Maßnahmen: Setze dich für den Naturschutz ein, spreche darüber, teile deine Unterwasserbilder, melde Umweltschäden an Behörden und setze dich ein für Veränderungen.
  • Sei ein Ökotourist: Wähle für deinen Urlaub Locations aus, die verantwortungsvolle soziale und ökologische Geschäftspraktiken ausüben: Wassereinsparung, Energieeinsparung, ordnungsgemäße Abfallentsorgung
  • Reduziere deinen ökologischen Fussabdruck: Die globale Erderwärmung und die Versäuerung der Ozeane gefährden den gesamten Ozean. Versuche mit deiner Lebensweise dazu beizutrageb, möglichst wenig CO2 zu produzieren oder Wege zu finden, um das zu kompensieren, was du nicht reduzieren kannst.
  • Gebe etwas zurück: Investitionen in den Ozean schützen unseren Planeten und lassen das Taucherlebnis weiterleben. Spende oder beteilige dich am Fundraising für den Meeresschutz, um die Basisarbeit und die politischen Aktivitäten zu unterstützen.