Ein Bericht von Clara & Korbi
Ein Monat auf den Philippinen
Text von Clara Breinl · Fotos © Korbinian Blanz & Clara Breinl

Reisevorbereitung
Ein Monat ist eine Menge Zeit denkt man sich, bis man einen Blick auf die Karte der Philippinen wirft und sich plötzlich zwischen mehr als 7000 Inseln entscheiden muss. Wir sind sonst sehr spontan reisende Backpacker, aber in diesem Fall mussten wir uns vorher doch zumindest eine grobe Reiseroute überlegen. Unterkünfte haben wir aber trotzdem immer erst etwa einen Tag vorher gebucht und Inlandsflüge einige Tage im Voraus. Eine kleine Herausforderung stellte das Packen dar, da das Freediving Equipment etwa die Hälfte des Rucksacks einnahm. Aber letztlich hat irgendwie doch alles reingepasst und ich habe meine langen Flossen einfach mit ins Handgepäck genommen – es hat auf allen Flügen (Qatar, Cebu Pacific & AirAsia) glücklicherweise problemlos funktioniert.
Busuanga/Coron (7 Tage)
Wir flogen von München nach Manila und von dort direkt weiter nach Busuanga. Die ersten Tage verbrachten wir in Coron Town und bekamen noch die Nachwehen eines Taifuns zu spüren, weshalb viele Bootstouren abgesagt oder verkürzt wurden. Eine Tour zu den atemberaubend schönen Lagunen von Coron Island konnten wir aber zum Glück trotzdem machen. Wir hatten auch noch eine Tour mit dem Freediving-Anbieter Seazoned zu verschiedenen Wracks und zum Barracuda Lake gebucht, leider sagten sie uns aber in der Nacht (!) vorher ab – ziemlich enttäuscht verließen wir deshalb Coron Town früher als gedacht.
Im Zuge der Tour nach Coron Island hatten wir glücklicherweise aber schon einen Abstecher zum Barracuda Lake gemacht und sind dort etwas rumgetaucht – leider konnte man aber ohne Tauchanbieter nicht in den Bereich hinter der Absperrung. Trotzdem hatten wir ein einmaliges Erlebnis, denn der Barracuda Lake hat einige ganz besondere Eigenheiten:
Er ist nicht nur sehr klar und hat wunderschöne Kalksteinformationen, sondern enthält neben Süßwasser auch Salzwasser. Wenn man also abtaucht, erwartet einen eine kleine Überraschung: Je tiefer man taucht, desto wärmer wird es. Ein Traum für jeden, der beim Abtauchen im Starni mit der Sprungschicht kämpft! Ab ca. 4 Metern wechselt das Wasser von Süßwasser zu Salzwasser, was einem für einen kurzen Moment das Blickfeld vernebelt und ab ca. 14 Metern Tiefe erreicht der See dann kuschelige 38 °C.
Wir hätten gerne nochmal mit einem Tauchanbieter und Boje den Barracuda Lake im Bereich hinter der Absperrung betaucht – leider kam es dazu aber nicht mehr.
Von Coron Town fuhren weiter nach Concepcion und brachen von dort aus mit zwei sympathischen Spaniern und einer dreiköpfigen Bootscrew zu einer dreitägigen Tour zu verschiedenen einsamen Inseln auf. Dies war eins der Highlights der Reise – wir hatten zum Teil ganze Inseln für uns allein und auch die Unterwasserwelt ließ kaum Wünsche offen.
Moalboal, Cebu (8 Tage)
Von Busuanga ging es mit dem Flieger weiter nach Cebu und von dort direkt nach Moalboal. Im Gegensatz zu den meisten Touristen übernachteten wir nicht am Hotspot Panagsama Beach, sondern etwas außerhalb, wo es ruhiger war und wir einen Bungalow direkt am Meer hatten. Von hier aus konnte man direkt ins Meer hüpfen und war regelrecht umringt von erstaunlich zutraulichen Schildkröten. Die Schildkröten und die Unterwasserwelt waren wohl auch der Grund, warum wir ganze acht Tage blieben. Es war echt schwer, uns hier wieder aus dem Wasser zu bekommen.
Am Panagsama Beach (der komplett zugebaut ist, „Beach“ ist da nicht mehr viel) findet man den berühmten Sardine Run. Es halten sich dort ganzjährig gigantische Massen an Sardinen auf und es war wirklich beeindruckend, durch die Schwärme zu tauchen. Das Erlebnis wurde allerdings etwas von ein- und ausfahrenden Booten getrübt, die dort wenig Rücksicht auf Leute im Wasser nehmen. Auf Empfehlung wollten wir auch einige Tage mit Freediving Planet Moalboal trainieren. Leider hatten wir ziemliches Pech – unsere erste Trainingssession ging dank starker Strömung so in die Hose, dass wir danach keine Lust mehr hatten. Im Allgemeinen hatten wir aber etwas andere Vorstellungen und haben uns deshalb dort einfach nicht so wohl gefühlt. Neben der Unterwasserwelt in Moalboal lohnt es sich, die Wasserfälle im Süden Cebus zu erkunden. Ein Wasserfall ist schöner als der andere und es zahlt sich aus, früh dort zu sein, um die Wasserfälle für sich allein zu haben.
Siquijor (5 Tage)
Weiter ging es mit der Fähre auf die überschaubare und gemütliche Insel Siquijor. Auf der Insel steckt der Tourismus noch in den Kinderschuhen, viele neue Unterkünfte und Restaurants sprießen aber wie Pilze aus dem Boden. Mit dem Roller kann man hier in ca. 1 ½ Stunden einmal um die Insel fahren und Strände und Wasserfälle erkunden. Es gibt außerdem viele Marine Sanctuaries – Freitauchen war also auch hier ein Traum. Neben vielen großen und bunten Fischschwärmen kann man im Tulapos Marine Sanctuary nach etwas Suchen einen gigantischen Barracuda-Schwarm bestaunen. Ab und zu schwimmen auch Schwarzspitzen-Riffhaie und riesige Jacks vorbei. Außerdem findet man hier auch die knapp einen Meter großen Riesenmuscheln (Tridacna maxima)!

Panglao (4 Tage)
Wir buchten eine Trainingssession, welche dort direkt vom Ufer aus am Napaling Point stattfinden. Auch hier kann man wie in Moalboal einen Sardinenschwarm bestaunen, der sich aber zu unserer Zeit leider sehr in Ufernähe aufhielt.
Leider sollte das mit dem Training im Urlaub aber wohl einfach nicht sein – ich fing mir eine ordentliche Erkältung ein und musste das Training am Tag vorher absagen. Generell waren wir von Panglao ziemlich enttäuscht. Uns waren es zu viele Menschen, die Strände waren größtenteils zugebaut und es gab zu wenige gesunde und vegetarische Essensmöglichkeiten. Und selbst wenn es zum Trainieren wohl perfekt ist, für uns macht es das Drumherum leider nicht wett.


Anda, Bohol (6 Tage)
In Anda kann man so richtig die Seele baumeln lassen, es gibt nur eine Handvoll Restaurants, schöne Strände und Cave Pools zum Abkühlen. Auch zum Schnorcheln war es wunderschön. Kurz mussten wir noch um unsere Rückreise bangen, da Taifun Kammuri über die Philippinen fegte und den Flughafen in Manila für einen Tag lahmlegte, aber wir hatten Glück und konnten letztlich wie geplant von Panglao über Manila zurück nach Hause fliegen.