Ein Bericht von Narciso Quijano Fraile
Freitauchen in Baja California

Im Juni 2018 auf dem Weg zu einer Flaschentauchsafari zu den Socorro Islands machte ich einen Zwischenstopp in Cabo San Lucas in Mexico. Diese Stadt galt damals wegen ihrer unerreicht hohen Mordrate als die gefährlichste der Welt. Nun wollte ich nicht lange bleiben, mich reizte es aber die Tage vor meiner Schiffreise mit Freitauchen zu verbringen.

Die Ankunft
Nach einem sehr langen Flug und der Landung auf dem in der Wüste gelegenen Flughafen, dem temporären Verlust des Gepäcks und einer aufgrund der verspäten Ankunft erzwungenen Taxifahrt für 90 USD übernachtete ich im Ocean Tigers Dive House. Den Rat des Taxifahrers Nachts nicht auf die Straße zu gehen und tagsüber nur die Hauptstraße zu nutzen, nahm ich dankend an und freute mich auf die kommenden Abenteuer.
Ocean Tigers Dive House
23461 Cabo San Lucas, B.C.S.
+ 52 624 688 32 77
Nun hatte ich einen Eindruck von der Unterwasserwelt in diesem Teil des Pazifiks. Was aber vor Socorro auf mich wartete, konnte ich nicht ahnen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Erster Tag und erster Tauchgang
Das Meer war 17° frisch, leicht wellig und voller Fische. Im Hafenbecken hatte ich ja schon viele Fische und Robben gesehen, doch hatte ich nicht mit Fischschwärmen und -Strudeln gerechnet. Kalte und warme Meeresströmungen treffen sich an diesem Kap und ermöglichen eine erstaunliche Lebensfülle.
Zweiter Tag mit Benoit Frachet
Motiviert tauchten wir am nächsten Tag an einer tieferen Stelle. Mein Tauchinstructor, Benoit Frachet, einer der ersten AIDA Intructors, sicherte mich bei den entspannten 40m Tauchgängen.
Am Ende der Session bot ich ihm an, meine Fluid-goggles zu testen und sicherte ihn bei diesem Tauchgang. Alles verlief reibungslos, bis einen Meter vor der Oberfläche. El Capitan des Bootes hatte es nicht vermeiden können, dass sich das Boot über die Boje schob. Ich schaute nach oben und realisierte, dass wir beide gegen den Rumpf stoßen würden, tauchte zur Seite und versuchte Benoit ebenfalls vom Rumpf weg zu bewegen. Es gelang mir nicht und er stieß sich den Kopf, bevor ich ihn ganz zur Oberfläche ziehen konnte. An der Oberfläche sicherte ich den leicht benommenen und durch die Fluid-goggles blinden Aida-Instructor. Wir waren froh, dass er nur eine Beule davon tragen würde.
Nach ein paar klaren Worten an den Capitan fuhren wir dennoch guter Dinge zum Hafen zurück, begleitet von einem schlauen Seelöwen.