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06. April 2019

Freitauchen auf El-Hierro


El Hierro ist die südwestlichste Insel des Kanarischen Archipels, und dabei auch die Kleinste. Auf ihrer Größe von gerade mal 269 qkm versammelt sie eine unglaubliche Vielfalt an Mikroklima- und Vegetationszonen, in der höchsten Dichte weltweit. So kann man einem einzigen Tag ohne große Mühen wolkenverhangene Lorbeerwälder, dichte Kiefernwälder, grüne Hochalmen und lebensfeindliche Lavafelder entdecken. Grund hierfür sind u.a. der von Norden einfallende, feuchte Passatwind und ein gewaltiges, bis zu 1500 m hohes Kammgebirge, das einen großen Teil der Inselmitte besetzt und bei Inseltouren stets überquert werden muss. Man ist also eher gemächlich unterwegs.

Am Ende der Welt

Die isolierte Lage der Insel hatte zur Folge, dass sie lange Zeit als "Ende der Welt" galt, bis Christopher Kolumbus von hier um 1492 aufbrach um eine "Neue Welt" zu entdecken. Bis 1884 verlief durch El Hierro sogar der Nullmeridian, d.h. der geographische Längennullpunkt der Erde.

Ihren Energiebedarf bezieht El Hierro seit 2014 zu 100% aus Sonne, Wind und Wasser. Sie ist damit die erste Insel weltweit, die sich ausschließlich aus erneuerbaren Energien versorgt. Zudem wurde sie von der UNESCO zum Biosphärenreservat und Geopark erklärt. Und damit nicht genug. Im Süden der Insel befindet sich ein einzigartiges, maritimes Naturschutzgebiet, Mar de las Calmas, das "Meer der Stille", in dem nur beschränkt gefischt oder getaucht werden darf bzw. dies komplett untersagt ist. Das Gebiet zählt zu den besten Tauchgründen der Kanaren. (auch sehr interessant für unsere Flaschentaucher)

Unter Wasser

So, und nun wird's interessant für uns Freitaucher! Der vulkanische Ursprung der Insel hat dafür gesorgt, dass große Teile der Küste mit zu bizarren Tunneln, Bögen und Grotten erstarrter Lava überzogen sind. Die Klippen fallen vielerorts schnell auf bis zu 100m tief ab, und dies unweit der Küste bei vortrefflicher Sicht und Wassertemperaturen von ca. 19°C. Unsere Tauchspots erstrecken sich von der südlichen Spitze der Insel (Tacoròn) entlang der Ostküste bis zu den nördlichen Felsformationen bei Tamaduste. Der Einstieg erfolgt meist über Leitern bzw. über Steinzungen, die ins Mehr führen.
Die Insel ist stark den Gezeiten und schnellen Wetterumschwüngen ausgesetzt, entsprechend sollte man vor Ort recht flexibel bleiben und man muss ab und zu spontan den Tauchplatz ändern. Zu sehen gibt es u.a. Muränen, Zackenbarsche, verschiedene Makrelenarten und Barrakudas. Mit sehr viel Glück kann einem aber auch mal ein Manta oder Walhai vor die Brille schwimmen. Die Strömungen sind meist schwach bis mäßig, es empfiehlt sich dennoch einen kundigen Local dabei zu haben. Gut dass mit Karsten (www.freediving-el-hierro.com) ein sehr kompetenter, deutschsprachiger Apnoe-Tauchlehrer auf der Insel ist, der nach Wunsch Kurse, Privattraining oder Exkursionen anbietet. Also kontaktiert ihn gerne, solltet Ihr mal in der Ecke sein.

Hasta pronto!


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